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VSU-Schlagzeilen 07.06.2024

Wirtschaftsministerium verkündet Ansiedlung auf dem Ford-Gelände / Gewerkschaft nimmt Tarifeinigung am Bau an / 10 Prozent weniger offene Stellen als vor einem Jahr / ifo-Präsident Fuest begrüßt Zinssenkung der EZB / Netzagentur erlässt Festlegung für Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes / DIHK: Zinssenkung ersetzt nicht umfassende Strukturreformen

 

Saarland/Region
Wirtschaftsministerium verkündet Ansiedlung auf dem Ford-Gelände

Tarifpolitik
Gewerkschaft nimmt Tarifeinigung am Bau an

Arbeitswelt
10 Prozent weniger offene Stellen als vor einem Jahr

Konjunktur
ifo-Präsident Fuest begrüßt Zinssenkung der EZB
US-Produktivität steigt im ersten Quartal um 0,2 Prozent
Sinkende Aufträge in der Industrie

Energie
Netzagentur erlässt Festlegung für Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes
Stromanteil aus erneuerbaren Quellen steigt auf fast 60 Prozent

Wirtschaftspolitik
DIHK: Zinssenkung ersetzt nicht umfassende Strukturreformen

 

Saarland/Region

Wirtschaftsministerium verkündet Ansiedlung auf dem Ford-Gelände
Das saarländische Wirtschaftsministerium hat gestern die Ansiedlung des Pharma-Dienstleisters Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG auf dem Ford-Gelände angekündigt. Vetter stellt Medikamente für die globale Pharma-Industrie. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Ravensburg, beschäftigt aktuell rund 6300 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von einer Milliarde Euro erwirtschaftet. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Vetter den Standort robuster und vielfältiger aufstellen. Das ist eine echte Zukunftsbranche mit einer hohen Bedeutung für Wertschöpfung, Beschäftigung und Innovationen“, sagte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger. Geplant ist, dass Vetter auf den bisher unbebauten Ford-Flächen einen neuen zusätzlichen Standort aufbaut. Das Unternehmen hat angekündigt, dass in Saarlouis bis zu 2000 Arbeitsplätze entstehen sollen. „Unsere Werte als Familienunternehmen stehen dabei an erster Stelle: nachhaltiges und verlässliches Handeln sowie vorausschauendes Planen“, sagte dazu Senator h.c. Udo J. Vetter, Vorsitzender des Unternehmensbeirats und Mitglied der Inhaberfamilie. Das Saarland hat sich am Montag nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums in einer notariellen Auflassungsvormerkung den Zugriff auf die notwendigen Ford-Flächen gesichert. Der Kaufvertrag werde aktuell verhandelt. Zugleich laufen die Planungen zur Separierung der Infrastruktur auf dem Ford-Gelände. Es geht dabei um die Sicherung der nahtlosen Weiterversorgung von Ford und der künftigen neuen Nutzung auf der Freifläche. Die Infrastrukturplanung soll noch in 2024 abgeschlossen sein, damit notwendige Infrastrukturmaßnahmen ab Januar 2025 beginnen können. Nach dem Ende der Ford Focus-Produktion Ende November 2025 könne zeitnah mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Außerdem sollten dann nahtlose Übergänge hin zu Vetter organisiert werden. Das Unternehmen plant hierfür eigene Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Berufs- und vor allem auch Quereinsteiger. Die CDU-Fraktion im Saarland begrüßte die Ansiedlungs-Nachricht. „Es ist gut, dass es nach zwei Jahren heute einen kleinen Hoffnungsschimmer für einen Teilbereich des Röderbergs gibt. Diese jetzt angekündigte Teilnutzung der Fläche entspricht der von uns als CDU-Fraktion geforderten Diversifizierung des Branchenmixes und der von uns geforderten Schwerpunktsetzung auf tendenziell inhabergeführte Betriebe aus dem Mittelstand. Jetzt ist es wichtig, die heutigen Ankündigungen auch konkret umzusetzen“, sagte der Beauftragte für Industriepolitik der CDU-Fraktion, Marc Speicher“ (Quellen: Wirtschaftsministerium, CDU Saar)

 

Tarifpolitik

Gewerkschaft nimmt Tarifeinigung am Bau an
Im Tarifkonflikt des Bauhauptgewerbes geht die Gewerkschaft erneut voraus. Die Bundestarifkommission der IG Bauen Agrar Umwelt hat dem vor einer guten Woche erreichten Tarifkompromiss mit großer Mehrheit zugestimmt, wie die Gewerkschaft gestern in Frankfurt mitteilte. Die Zustimmung der beiden Arbeitgeberverbände steht hingegen noch aus, wie diese in Berlin bestätigten. Dies war bereits nach der letztlich gescheiterten Schlichtung so, als der Zentralverband des deutschen Baugewerbes dem Schlichterspruch nicht zugestimmt hatte. In der Folge hatte die IG BAU über zweieinhalb Wochen zu Warnstreiks an etlichen Baustellen aufgerufen. Die Arbeitgeber haben noch bis zum 14. Juni Zeit für ihre Entscheidung. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Arbeitswelt

10 Prozent weniger offene Stellen als vor einem Jahr
Im ersten Quartal 2024 gab es bundesweit 1,57 Millionen offene Stellen. Gegenüber dem Vorquartal liegt die Zahl der offenen Stellen rund 158.000 oder rund 9 Prozent niedriger. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 fällt der Rückgang mit einem Minus von 180.000 oder rund 10 Prozent relativ gesehen ähnlich stark aus. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung. „Der Arbeitsmarkt zeigte sich im ersten Quartal deutlich abgekühlt“, so Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. In Westdeutschland waren 1,28 Millionen offene Stellen im ersten Quartal 2024 zu besetzen, in Ostdeutschland 285.000. Bundesweit kamen im ersten Quartal 2024 auf 100 von den Betrieben ausgeschriebene offene Stellen rund 180 arbeitslos gemeldete Personen und damit rund 30 Arbeitslose mehr als noch im Vorquartal und Vorjahresquartal. Die Arbeitslosen-Stellen-Relation lag damit  bei 1,8. In Ostdeutschland kamen durchschnittlich 230 und in Westdeutschland 170 arbeitslos gemeldete Personen auf 100 offene Stellen. (Quelle: IAB, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Konjunktur

ifo-Präsident Fuest begrüßt Zinssenkung der EZB
ifo-Präsident Clemens Fuest hat die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank begrüßt. Der EZB-Rat hat den Zins für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte der Banken um 0,25 auf 4,25 Prozentpunkte gesenkt. „Der Schritt ist sinnvoll, weil sich die Inflation in Europa mittlerweile in Richtung der angestrebten zwei Prozent zurückentwickelt“, sagte er gestern in München. „Diese Zinssenkung ist an den Märkten allerdings bereits eingepreist, der Impuls für die Konjunktur wird begrenzt sein. Dass weitere Zinssenkungen bald folgen können, ist angesichts deutlich steigender Löhne und verschobener Zinssenkungen in den USA eher fraglich.“ Die EZB ist zuversichtlich, dass die Konjunktur im Euroraum 2024 kräftiger wachsen werde, als noch im März erwartet. In ihrer gestern veröffentlichten Prognose geht die Notenbank von 0,9 Prozent Wirtschaftswachstum im Währungsraum der 20 Staaten aus. Im März hatte die EZB ihre zuvor optimistischeren Konjunkturerwartungen noch auf 0,6 Prozent verringert. Für 2025 erwartet sie einen BIP-Anstieg um 1,4 Prozent (März-Prognose 1,5 Prozent), die Wachstumsprognose für 2026 fällt mit 1,6 Prozent unverändert aus. (Quelle: ifo.de, dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

US-Produktivität steigt im ersten Quartal um 0,2 Prozent
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im ersten Quartal 2024 nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Stagnation erwartet. Wie das US-Arbeitsministerium weiter berichtete, erhöhten sich die Lohnstückkosten revidiert mit einer hochgerechneten Jahresrate von 4,0 Prozent. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Sinkende Aufträge in der Industrie
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im April im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gesunken und hat sich somit schwächer als erwartet entwickelt, teilte das Statistische Bundesamt mit. Es fehlte vor allem an Großaufträgen. Die Inlandsaufträge sanken im April um 0,3 Prozent und die Auslandsaufträge um 0,1 Prozent. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 1,4 Prozent ab, und die Aufträge von außerhalb der Eurozone stiegen um 0,6 Prozent. Der Auftragseingang für Investitionsgüter erhöhte sich um 0,5 Prozent, der für Vorleistungsgüter sank um 1,7 Prozent und der für Konsumgüter stieg um 0,7 Prozent.  (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Energie

Netzagentur erlässt Festlegung für Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes
Die Bundesnetzagentur hat eine Festlegung für die Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes erlassen. „Netzbetreiber und Investoren haben nun einen verlässlichen Ordnungsrahmen, der ihnen die Finanzierung des Kernnetzes auf privatwirtschaftlicher Grundlage ermöglicht. Zugleich können die Kunden sich darauf verlassen, dass es ein bundesweit einheitliches und bezahlbares Hochlaufentgelt geben wird“, sagte Behördenpräsident Klaus Müller. Der Ball für den Start in die Wasserstoffwirtschaft lieg nun bei den Netzbetreibern. Der Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes soll bis 2055 durch Netzentgelte refinanziert werden. Die Festlegung schaffe hierfür den Rahmen sowie Vorgaben zur Bestimmung eines marktfähigen Entgelts. Dieses werde ab 2025 an allen Ein- und Ausspeisepunkten des Wasserstoff-Kernnetzes erhoben. Es soll bis 2055 konstant bleiben und nach dem erfolgreichen Hochlauf und Markteintritt einer hinreichenden Anzahl an Kunden gar Mehrerlöse bringen, um die anfängliche Kostenunterdeckung auszugleichen. Die Bundesnetzagentur überprüfe die Entgelthöhe alle drei Jahre und passe sie bei Bedarf an. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Stromanteil aus erneuerbaren Quellen steigt auf fast 60 Prozent
Im ersten Quartal 2024 ist der Anteil der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in Deutschland auf 58,4 Prozent gestiegen, berichtete das Statistische Bundesamt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, wo dieser Anteil noch bei 48,5 Prozent lag, stellt dies eine deutliche Steigerung dar. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg bei der Windkraft, die mit einem Zuwachs von 12,0 Prozent nun 38,5 Prozent der gesamten inländischen Stromproduktion ausmacht.  Ebenfalls deutlich erhöhte sich die Stromproduktion aus Photovoltaik um 21,0 Prozent. Der starke Rückgang der Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern lässt sich vor allem auf die deutliche Abnahme der Stromproduktion aus Kohle zurückführen. IMit einem Anteil von 23,0 Prozent an der gesamten Stromproduktion war Kohle im ersten Quartal 2024 aber weiterhin der zweitwichtigste Energieträger. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Wirtschaftspolitik

DIHK: Zinssenkung ersetzt nicht umfassende Strukturreformen
Volker Treier, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, hält die Wirkungen der EZB-Zinssenkungen auf die gewerbliche Wirtschaft für „überschaubar“. Er appellierte an die Bundesregierung, umfassende Strukturreformen für den Wirtschaftsstandort Deutschland durchzuführen. Es bedürfe einer investitionsfreundlichen Wirtschaftspolitik. Zinssenkungen könnten dies nicht ersetzen. Verlässliche Rahmenbedingungen, Vereinfachungen für den Außenhandel oder Abbau von Bürokratie seien die relevanten Hebel. Dies könne nicht die Zentralbank tun. Treiers Erwartung: „Durch eine angebotsförderliche Wirtschaftspolitik und dadurch mehr Investitionen wird mittelfristig auch der Inflationsdruck sinken.“ (Quelle: DIHK, M+E-Newsletter Gesamtmetall)