Migration-Qualifikation-Integration

Die drei Begriffe "Migration-Qualifikation-Integration" beschäftigen sich mit kultureller Vielfalt und beruflichen Perspektiven. In Deutschland leben 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund - etwa jeder fünfte Einwohner. Tatsache ist auch, junge Migranten haben tendenziell immer noch einen erschwerten Zugang zu guten beruflichen Perspektiven als andere Bevölkerungsgruppen. Rund 15 Prozent der Jugendlichen verlassen die Schule ohne Abschluss, was das Risiko arbeitslos zu werden, deutlich erhöht. Zudem ist der Anteil der Migranten zwischen 20 und 30 Jahren ohne Berufsausbildung wesentlich höher als bei deutschen Jugendlichen.

Mit themenbezogenen Aktionen will SCHULEWIRTSCHAFT Unsicherheiten abbauen, über Ursachen unterschiedlicher Bildungsniveaus informieren und konkrete Strategien bündeln. Damit wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass junge Menschen wichtige Chancen erkennen und wir keine Potenziale verschenken. Das Zauberwort für eine gelungene Integration heißt Teilhabe - sowohl auf beruflicher, wie gesellschaftlicher Ebene. Dies erst ermöglicht Zugänge zu Bildung und Beschäftigung. Denn ohne Abschluss keine Ausbildung und ohne Ausbildung kein Job.

Sprache ist der Schlüssel, der Türen zur Bildung öffnet. Deutschkenntnisse sind für die soziale Eingliederung sowie den geglückten Berufsstart unerlässlich. In sechs von zehn Migrantenfamilien wird zu Hause überwiegend in der Heimatsprache gesprochen. Entscheidend wird es darauf ankommen, so früh wie möglich Deutsch zu lernen - idealerweise schon im Kindergarten.

Dies wiederum macht ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Eltern erforderlich. Um Nutzen aus dem Plus an kultureller Vielfalt zu ziehen, müssen Schüler, Lehrerkräfte, Eltern sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen. Ein konkreter Ansatz ist es, verstärkt interkulturelle Faktoren bei der Berufsorientierung zu berücksichtigen. Das heißt konkret, positive Eigenschaften - Fähigkeiten, Vorlieben, Stärken - des eigenen Migrationshintergrunds zu erkennen, die für eine erfolgreiche Schullaufbahn bzw. Ausbildung wesentlich sein können.

Engagement für Geflüchtete

Fast eine halbe Million schutzsuchende Menschen hat in den letzten Jahren Asyl beantragt – mehr als die Hälfte der Anträge wurde von jungen Menschen unter 25 Jahren gestellt. Für ihre Integration spielen die Angebote von Schulen und Unternehmen, die Praktika, Ausbildungen und Einstiegsqualifizierungen bieten, eine entscheidende Rolle. Auch die SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeitskreise entwickeln Projekte, um Geflüchtete zu integrieren. Mehr (Einfach Zukunft).

Ausbildung von Flüchtlingen

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) hat Handlungsempfehlungen für kleinere und mittlere Unternehmen erstellt, die sich der Ausbildung von Flüchtlingen widmen. In einzelnen Kapiteln werden Informationen aufbereitet, die für die Ausbildung von Flüchtlingen relevant sind. Diese reichen von der Erläuterung der rechtlichen Grundlagen über Hinweise zu Kontaktwegen sowie zur Auswahl von Bewerbern bis hin zu staatlichen Unterstützungsangeboten für Unternehmen. Da insbesondere sprachliche und kulturelle Hürden für beide Seiten eine Herausforderung darstellen können, wird ebenfalls aufgezeigt, welche Hilfestellungen Unternehmen bei der Gestaltung der Ausbildung nutzen können. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung gibt es verschiedene Wege, wie die neue Fachkraft dauerhaft im Unternehmen bleiben kann. Auch hierzu finden Sie in der vorliegenden Handlungsempfehlung umfangreiche Informationen.