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Interviews

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SCHULEWIRTSCHAFT Saarland zu Besuch bei ...

VSU-Schlagzeilen 19.04.2024

Quereinsteigerprogramm stößt auf geteilte Reaktionen / IW: Hohe Lohnforderungen könnten Inflation hochtreiben / Mehr als acht Millionen Menschen verdienen keine 14 Euro die Stunde / Fahrerlose Lastwagen kommen auf die Autobahn / EU will heimische Wirtschaft stärken

 

Saarland-Region
Quereinsteigerprogramm stößt auf geteilte Reaktionen 
Bosch-Werk in Homburg: Konzernchef sieht Zukunft in Technologievielfalt

Tarifpolitik
IW: Hohe Lohnforderungen könnten Inflation hochtreiben

Arbeitswelt
Mehr als acht Millionen Menschen verdienen keine 14 Euro die Stunde
Gericht: Väter bei Erziehungszeiten für Rente nicht benachteiligt
Deutschlandticket: Länder wollen Preis für 2025 nach Sommer festlegen
IAB: Erwerbstätigenquote Geflüchteter steigt mit Aufenthaltsdauer
Lindner: In Deutschland wird zu wenig gearbeitet

Konjunktur
Bundesbank: Wirtschaft dürfte zu Jahresanfang leicht gewachsen sein

Industrie/Handel
Fahrerlose Lastwagen kommen auf die Autobahn

Wirtschaftspolitik
EU will heimische Wirtschaft stärken

 

Saarland-Region

Quereinsteigerprogramm stößt auf geteilte Reaktionen       
Die saarländische Landesregierung hat am Dienstag ein Quereinsteigerprogramm vorgestellt, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Dieses Programm stößt bei Lehrerverbänden auf unterschiedliche Reaktionen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt das Vorhaben der SPD-Regierung, fordert jedoch zusätzlich ein berufsbegleitendes Seiteneinstiegs-Programm. Andere Lehrerverbände äußern Kritik.

Das Programm ermöglicht nicht-pädagogischen Bachelorabsolventen den Zugang zu einem speziellen "Q-Masterstudiengang" für Bedarfsfächer und Masterabsolventen den Eintritt in den Vorbereitungsdienst an weiterführenden Schulen. In Lehrermangelfächern können Quereinsteiger an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien auf ein Zweitfach verzichten. Die Landesregierung des Saarlands strebt mit diesen Maßnahmen eine Lösung für den Lehrermangel an, indem sie Quereinsteiger nach ihrem Referendariat gleichstellt und pädagogische Abschlüsse aus Drittstaaten erleichtert anerkennt. Der Wechsel zwischen verschiedenen Lehramtstypen soll ebenfalls erleichtert werden.
Der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) kritisiert, dass Quereinsteiger oft eine adäquate pädagogische Ausbildung fehlt. Diese sei angesichts der äußerst heterogenen Schülerschaft heute „unverzichtbar“. Der Landesverband Reale Bildung (VRB) lobt die Ein-Fach-Lösung, gibt aber zu bedenken, dass Lehrer mit nur einem Fach zusätzliche Stunden als fachfremde Lehrende übernehmen müssen. Der Saarländische Philologenverband warnt vor Abstrichen an der Lehrerausbildung und zweifelt an der Resonanz des Quereinsteiger-Programms. In anderen Bundesländern hätten sich nicht wenige Aspiranten bald wieder aus dem Schuldienst verabschiedet, „weil bei ihnen falsche Erwartungen geweckt wurden“, berichtet der Vorsitzende des Saarländischen Philologenverbands, Marcus Hahn. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)

 

Bosch-Werk in Homburg: Konzernchef sieht Zukunft in Technologievielfalt
Stefan Hartung, der Bosch-Konzernchef, sieht das Bosch-Werk in Homburg als eine optimale Verbindung von aktuellen und zukünftigen Technologien, die weltweit die Märkte prägen. Homburg profitiert von der Herstellung von Lkw-Komponenten und dem anhaltenden Markt für Pkw-Diesel. Die Investitionen in Wasserstoff-Technologie sollen langfristig Beschäftigung am Standort sichern, doch ihr Erfolg hängt von der Verfügbarkeit eines Wasserstoff-Versorgungsnetzes und den Kosten ab.

Bosch, mit weltweit 430.000 Arbeitsplätzen, entwickele Produkte technologieoffen. Die Transformation der Fahrzeugindustrie bietet große Wachstumschancen für das Unternehmen. Bosch hat bereits mit der größten Reorganisation seiner Geschichte auf diese Transformation reagiert.

Hartung glaubt, dass Elektromobilität sich durchsetzen wird, wenn auch etwas später als erwartet. Bosch ist an 30 Serienprojekten für Elektrofahrzeuge beteiligt und erwartet, dass bis 2030 70 Prozent aller Neuwagen Elektroautos sein werden. Dennoch wird Elektro- und Verbrennungsmotor laut Hartung noch lange Zeit nebeneinander existieren. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)

 

Tarifpolitik

IW: Hohe Lohnforderungen könnten Inflation hochtreiben
Hohe Lohnforderungen von Gewerkschaften könnten einer Studie zufolge in diesem Jahr zu einer stärkeren Inflation in Deutschland führen. Es gebe teilweise Forderungen im zweistelligen Prozentbereich, was gefährlich sei, heißt es in einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Denn die Löhne seien in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Produktivität. Die Unternehmen würden dadurch gezwungen, die höheren Löhne auf die Preise zu überwälzen. „Die Krisen der letzten Jahre haben dazu beigetragen, dass die Kosten explodiert sind“, sagte IW-Tarifexperte Hagen Lesch. Hohe Energiekosten, fehlende Fachkräfte und eine schwache Konjunktur belasteten die Unternehmen spürbar. „Kommen nun noch überzogene Lohnabschlüsse hinzu, gefährdet das den Rückgang der Inflation.“ Das könne sich wiederum auf die Geldpolitik auswirken: Für die Europäische Zentralbank (EZB) würde es dann immer schwieriger, ihr Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen. In einem solchen Fall müsste die Zentralbank länger an ihrem restriktiven Kurs festhalten. „Das würde das Wachstum weiter bremsen und ist ein Szenario, das niemand wollen kann“, sagte Lesch. „Die Gewerkschaften sind deshalb gut beraten, Maß zu halten.“ (Quelle: Reuters, iwkoeln.de, M+E Newsletter Gesamtmetall)

 

 

Arbeitswelt

Mehr als acht Millionen Menschen verdienen keine 14 Euro die Stunde
In Deutschland haben nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums im Frühjahr vergangenen Jahres fast 8,4 Millionen mindestlohnberechtigte Beschäftigte für weniger als 14 Euro brutto die Stunde gearbeitet. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des Abgeordneten Alexander Ulrich aus der Gruppe des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) im Bundestag hervor. Demnach kamen nach Zahlen des Statistischen Bundesamts vom April des vergangenen Jahres knapp 8,38 Millionen Beschäftigte auf einen Bruttostundenverdienst von unter 14 Euro. Nicht mitgezählt werden dabei Azubis, Praktikanten und Minderjährige, die keinen Anspruch auf Mindestlohn haben. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst für Vollzeitbeschäftigte lag dem Statistikamt zufolge bei 25,94 Euro, die Niedriglohnschwelle bei 13,04 Euro. Ulrich bekräftigte die Forderung seiner Partei nach einer Anhebung des Mindestlohns (derzeit 12,41 Euro die Stunde) auf 14 Euro. Auch von Gewerkschaften wird das gefordert. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

Gericht: Väter bei Erziehungszeiten für Rente nicht benachteiligt
Väter werden bei der Zuordnung von Kindererziehungszeiten für die Rente nicht diskriminiert. Das hat das Bundessozialgericht (BSG) entschieden. Es liege keine verfassungswidrige Benachteiligung von Männern darin, dass Kindererziehungs- und Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung in der Rentenversicherung im Zweifel bei der Mutter anerkannt werden. Nach der geltenden Regelung können Eltern eine übereinstimmende Erklärung gegenüber dem Rentenversicherungsträger abgeben, wem die Kinderziehungszeiten zugeordnet werden sollen. Fehlt eine solche Erklärung, werden die Erziehungszeiten demjenigen zugeordnet, der das Kind überwiegend erzogen hat. Lässt sich das nicht zuordnen, werden sie der Mutter zugeordnet. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

Deutschlandticket: Länder wollen Preis für 2025 nach Sommer festlegen
Den Preis für das Deutschlandticket im nächsten Jahr wollen die Länder nach dem Sommer festlegen. Auf Basis von Prognosen zu Verkaufszahlen und der Kostenentwicklung werde man rechtzeitig in der zweiten Jahreshälfte einen Ticketpreis bestimmen, beschlossen die Verkehrsminister der Länder bei ihrer Konferenz in Münster. Auch weil der Bund sich nicht festgelegt habe, wie er über 2025 hinaus das bundesweite Nahverkehrsticket unterstützt, könne man Regeln zur weiteren Preisentwicklung nicht klären. Derzeit kostet es 49 Euro und wird von den Ländern als großer Erfolg bezeichnet. Innerhalb eines Jahres hätten 11,2 Millionen Menschen das monatliche Ticket gekauft. (Quelle: Reuters, M+E Newsletter Gesamtmetall)

IAB: Erwerbstätigenquote Geflüchteter steigt mit Aufenthaltsdauer
Von den im Jahr 2015 nach Deutschland gekommenen Geflüchteten hatten im Jahr 2022 knapp zwei Drittel (64 Prozent) eine Arbeit. Neun von zehn dieser Beschäftigten waren sozialversicherungspflichtig angestellt, wie aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Bei geflüchteten Männern aus dieser Kohorte lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2022 demnach mit 75 Prozent deutlich höher als bei Frauen, von denen lediglich rund 31 Prozent eine Stelle hatten. Generell gilt laut IAB: Je länger die Menschen in Deutschland leben, desto höher sind die Erwerbstätigenquoten und umso qualitativer sind die Stellen, die sie besetzen. (Quelle: iab.de, dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

Lindner: In Deutschland wird zu wenig gearbeitet
Finanzminister Christian Lindner ist der Meinung, dass in Deutschland zu wenig gearbeitet wird. Problem der deutschen Wirtschaft sei nicht ein Defizit an öffentlichen Investitionen, sondern ein Defizit an geleisteten Arbeitsstunden im Jahr, sagte der FDP-Chef am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds. „In Italien, in Frankreich und anderswo wird deutlich mehr gearbeitet als bei uns“, sagte Lindner. Das liege an Regelungen zur Arbeitszeitverkürzung, der Demografie und auch an ungewollter Teilzeit wegen mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Lindner plädiert daher für Reformen am Arbeitsmarkt. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

 

Konjunktur

Bundesbank: Wirtschaft dürfte zu Jahresanfang leicht gewachsen sein
Die Konjunktur in Deutschland hat sich nach Einschätzung der Bundesbank etwas aufgehellt. „Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im ersten Quartal leicht zugenommen haben“, hieß es im Monatsbericht der Notenbank. Zuletzt waren die Experten noch von einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn ausgegangen. Es ist sei aber noch nicht ausgemacht, dass sich der Anstieg der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal fortsetze. „In der Summe lässt sich noch keine anhaltende Besserung für die deutsche Wirtschaft erkennen“, schrieben die Experten. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

 

Industrie/Handel

Fahrerlose Lastwagen kommen auf die Autobahn
Der Lkw-Bauer MAN testet fahrerlose Lastwagen seit einigen Tagen auf der Autobahn. Am Donnerstag wagte sich auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing an Bord. Auf der A9 nördlich von München fuhr er in einem computergesteuerten Sattelschlepper von Allershausen knapp zehn Kilometer bis zur Raststätte Fürholzen-West mit. „Unser Ziel ist es, zum Leitmarkt für das automatisierte und vernetzte Fahren zu werden“, sagte der FDP-Politiker. Es könne helfen, das steigende Frachtaufkommen trotz des wachsenden Fahrermangels zu bewältigen. Der MAN-Lkw werde stets von Mitarbeitern in einem Kontrollzentrum aus der Ferne überwacht und notfalls gesteuert und gebremst, hieß es vom Unternehmen. Außerdem sitzt auch ein Sicherheitsfahrer am Lenkrad, der jederzeit eingreifen kann. Daimler Trucks ist auf Highways in den USA schon seit einem Jahr mit selbstfahrenden Lastwagen in Pilotprojekten mit Kunden unterwegs, will sie 2027 regulär auf den Markt bringen. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

 

Wirtschaftspolitik

EU will heimische Wirtschaft stärken
Die EU-Wirtschaftspolitik sollte sich nach Ansicht der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten ändern. In einer Gipfelerklärung heißt es, insbesondere im Bereich von Subventionen brauche es einen Wandel. Die EU sieht sich zunehmender Konkurrenz ausgesetzt, vor allem aus den USA und China. Viele befürchten, dass europäische Unternehmen den Anschluss verlieren könnten. Auf dem Gipfel diskutierten die Staats- und Regierungschefs unter anderem darüber, wie die EU-Wirtschaft wettbewerbsfähiger werden kann. Grundlage ist ein Bericht des ehemaligen italienischen Regierungschefs Enrico Letta. Darin plädiert er unter dafür, dass es strengere Regeln für staatliche Beihilfen auf nationaler Ebene, aber mehr Staatsgelder für Unternehmen auf EU-Ebene geben sollte. In der Gipfelerklärung begrüßen die Staats- und Regierungschefs die Debatte mit Letta zu seinen Empfehlungen. Die enthaltenen Empfehlungen sollen bis Ende des Jahres vorangebracht werden. Zudem fordern Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Kollegen die Kommission auf, den bürokratischen Aufwand für Unternehmen und nationale Behörden zu verringern. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)