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VSU-Schlagzeilen 26.04.2024

Meiser kauft Konkurrenten aus Texas / Chemie-Tarifrunde für ostdeutsche Beschäftigte hat begonnen / Girls' und Boys' Day ein bundesweiter Erfolg / 10-Punkte-Papier gegen EU-Bürokratie: Gesamtmetall begrüßt FDP-Vorstoß / Erneuerbare Energien deckten 56 Prozent des Stromverbrauchs

Saarland/Region
Meiser kauft Konkurrenten aus Texas
Innovations-Zentrum auf dem Campus der Uni eröffnet

Tarifpolitik
Chemie-Tarifrunde für ostdeutsche Beschäftigte hat begonnen

Arbeitswelt
Girls' und Boys' Day ein bundesweiter Erfolg
Deutsche Arbeitskosten rund 30 Prozent über EU-Durchschnitt - in der Industrie 44 Prozent
Klingbeil für höheren Mindestlohn

Wirtschaftspolitik
10-Punkte-Papier gegen EU-Bürokratie: Gesamtmetall begrüßt FDP-Vorstoß
Scholz sagt bei Familienunternehmern Bürokratieabbau zu

Konjunktur
Euroraum: Holpriger Inflationsrückgang

Energie/Klimapolitik
Erneuerbare Energien deckten 56 Prozent des Stromverbrauchs
Habeck drängt auf verlässliche Marktbedingungen für erneuerbare Energien

Finanzen
Nagel: Deutschland kann Klimainvestitionen finanziell verkraften

 

Saarland/Region

Meiser kauft Konkurrenten aus Texas
Der Gitterrost-Hersteller Meiser aus Schmelz hat einen amerikanischen Konkurrenten übernommen. Mit dem Kauf des Unternehmens IKG aus dem texanischen Houston kommen etwa 350 Mitarbeiter zum saarländischen Unternehmen hinzu. Rund 4000 Mitarbeiter hat das Schmelzer Familienunternehmen nach eigenen Angaben nun weltweit – und sieht sich damit als Weltmarktführer für Gitterroste. Man sei in 50 Ländern aktiv. Mit der Übernahme der Firma IKG sei nun endlich auch der Eintritt in den nordamerikanischen Markt gelungen, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Meiser nach Angaben des SR. Partner bei der Übernahme ist die Firma Dutco aus Dubai. Dutco und Meiser bilden eine Gesellschaft, die den amerikanischen Hersteller nun kontrolliert. Zur Kaufsumme vereinbarten die beteiligten Unternehmen Stillschweigen. Das saarländische Unternehmen rechnet jetzt mit einem jährlichen Umsatz von 850 Millionen Euro. Die Verträge zur Übernahme waren schon vor gut einem Monat unterzeichnet worden, allerdings mussten die US-Kartellbehörden noch zustimmen. (Quelle: SR)

 

Innovations-Zentrum auf dem Campus der Uni eröffnet
Mit einem neuen Innovationszentrum direkt neben der Aula will die Universität des Saarlandes Studierenden, Forscherinnen und Forschern, Gründungsinteressierten, Startups und regionalen Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich kreativ auszutauschen, zu vernetzen, neue Ideen zu entwickeln und diese in erste Prototypen umzusetzen. Das Zentrum mit 3.500 Quadratmetern Platz ist gestern eröffnet worden. Auf einer Co-Working-Etage und einer Büroetage befinden sich über 80 Arbeitsplätze. Im Gebäude verteilt sind fünf Eventräume für Vorlesungen, Tagungen und Veranstaltungen aller Art, eine Business Lounge ist für besondere Meetings gedacht. Der größte Veranstaltungsraum im Obergeschoss bietet 200 Personen Platz, von einer benachbarten großen Dachterrasse hat man einen weiten Blick über den Campus. Dazu gibt es ein FabLab, in dem Prototypen gebaut werden können. Im Keller gibt es dafür auch eine Werkstatt für die Holz- und Metallbearbeitung. Alle Räume und die Foyers sind mit moderner Medientechnik ausgestattet, im Erdgeschoss wurde eine große Videowall installiert. Das Bauprojekt wird mit rund 16 Millionen Euro je zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes gefördert. Die Gesamtausgaben für den Neubau inklusive Erstausstattung betrugen rund 21,2 Millionen Euro. (Quelle: Universität des Saarlandes)

 

Tarifpolitik

Chemie-Tarifrunde für ostdeutsche Beschäftigte hat begonnen
Für die rund 49.000 Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Ostdeutschland haben am Donnerstag die Tarifverhandlungen begonnen. Das Treffen in Potsdam blieb ohne Ergebnis, beide Seiten vertagten sich. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie Nordost (IG BCE) fordert eine Erhöhung der Einkommen um sieben Prozent. Der Arbeitgeberverband, der von einer Krise der Branche spricht, hält ein solches Plus nicht für umsetzbar. Ohne faires Verständnis hätten die Arbeitgeber die Forderungen vom Tisch gewischt, heißt es in einer Mitteilung der IG BCE. Dagegen teilte der Arbeitgeberverband Nordostchemie mit: „Die wirtschaftliche Lage unserer Branche lässt keinen Interpretationsspielraum zu: Wir befinden uns nach einem äußerst schwierigen Jahr 2023 weiterhin in der Krise.“ Laut Arbeitgeberverband werden die Tarifverhandlungen voraussichtlich auf Bundesebene am 14. Mai im thüringischen Teistungen fortgesetzt. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Arbeitswelt

Girls' und Boys' Day ein bundesweiter Erfolg
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler haben in Sachen Berufsorientierung am Donnerstag über den oft geschlechtstypischen Tellerrand geschaut. Am bundesweiten Girls' Day und Boys' Day gab es diesmal rund 175.000 Plätze, laut der Organisatoren so viele wie noch nie. Der Tag sei eine „tolle Möglichkeit für Mädchen und Jungen, erste Eindrücke und praktische Erfahrungen in Berufsbereichen zu sammeln sowie sich unabhängig von Rollenklischees zu informieren“, sagte Bundesjugendministerin Lisa Paus laut einer Mitteilung. Es sei wichtig, dass sich Jungen und Mädchen bei der Berufswahl an ihren persönlichen Stärken und Interessen orientieren könnten. Am Girls' Day und Boys' Day sollen Jugendliche der Klassen 5 bis 13 durch ein eintägiges Schnupperpraktikum Einblicke in Berufe bekommen, in denen Frauen und Männer bislang unterrepräsentiert sind. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Deutsche Arbeitskosten rund 30 Prozent über EU-Durchschnitt - in der Industrie 44 Prozent
Die Arbeitskosten im produzierenden Gewerbe und dem gewerblichen Dienstleistungssektor Deutschlands haben 2023 deutlich über dem EU-Durchschnitt gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, zahlten deutsche Arbeitgeber im Jahr 2023 gemessen am EU-Durchschnitt von 31,80 Euro rund 30 Prozent mehr für eine Stunde Arbeit. Der relative Abstand zum EU-Durchschnitt blieb damit gegenüber dem Jahr 2022 unverändert. Die Arbeitskosten in Deutschland waren damit die sechsthöchsten in der EU. Luxemburg hatte im EU-Vergleich mit 53,90 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleisteter Stunde, Bulgarien mit 9,30 Euro die niedrigsten. Die Arbeitgeber in Deutschland zahlten im Jahr 2022 durchschnittlich 41,30 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde. Im verarbeitenden Gewerbe kostete eine Arbeitsstunde 2023 durchschnittlich 46,00 Euro und damit rund 44 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt (32,00 Euro). In diesem Wirtschaftsabschnitt waren die Arbeitskosten in Deutschland im EU-Vergleich die vierthöchsten. (Quelle: Dow Jones)

 

Klingbeil für höheren Mindestlohn
SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine Erhöhung des Mindestlohns in Deutschland gefordert. Die Mindestlohnkommission müsse beim nächsten Mal „eine deutliche Erhöhung“ vorschlagen, sagte Klingbeil. Seit 1. Januar gilt ein Mindestlohn von 12,41 Euro. Anfang 2025 steigt die staatlich festgesetzte und von der Mindestlohnkommission vorgeschlagene Lohnuntergrenze auf 12,82 Euro. „Mich ärgert es bis heute, dass die Arbeitgeber beim letzten Mal einseitig eine stärkere Erhöhung des Mindestlohns blockiert haben, obwohl die Inflation dies erfordert hätte“, sagte Klingbeil. Die Mindestlohnkommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hatte die Erhöhungsschritte bis 2025 im vergangenen Jahr beschlossen. Erstmals war die Gewerkschaftsseite dabei von der unabhängigen Kommissionsvorsitzenden überstimmt worden, die mit den Arbeitgebern gestimmt hatte. Auch Grüne, Gewerkschaften und Sozialverbände hatten Reformen beim Verfahren der Mindestlohnkommission und eine höhere Lohnuntergrenze gefordert. Ihre Forderungen lauteten 14 Euro oder mehr. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Wirtschaftspolitik

10-Punkte-Papier gegen EU-Bürokratie: Gesamtmetall begrüßt FDP-Vorstoß
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander begrüßt das heute von Bundesjustizminister Marco Buschmann veröffentlichte 10-Punkte-Papier zum Abbau von EU-Bürokratie als ein deutliches Zeichen gegen die überbordende Bürokratie in Europa: „Die ausufernde Bürokratie ist eines der drängendsten Probleme der Wirtschaft. Es ist stark zu hoffen, dass sich die FDP mit ihren Vorschlägen sowohl in der Koalition als auch bei unseren europäischen Partnern durchsetzt. Die Brüsseler Bürokratie legt den Unternehmen Fesseln an und trägt maßgeblich dazu bei, dass Europas Wettbewerbsfähigkeit leidet. Viele Unternehmen investieren daher lieber in den USA. Wir brauchen jetzt einen radikalen Rückschnitt von Vorschriften und Auflagen in Europa. Das ist die dringlichste Aufgabe, vor der wir stehen, denn wir brauchen die EU als Wachstumsmotor. Das 10-Punkte-Papier des Bundesjustizministers wird in seiner Deutlichkeit dem Ernst der Lage gerecht“, erklärte Zander. (Quelle: Gesamtmetall)

 

Scholz sagt bei Familienunternehmern Bürokratieabbau zu
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Wirtschaft einen entschiedenen Abbau bürokratischer Regeln zugesagt. „Wir schauen uns im Mai zusammen mit den Ländern an, wie weit wir schon sind, denn ich will, dass Deutschland wirklich umsteuert und wir überall mehr Tempo aufnehmen“, sagte Scholz am Donnerstag beim Tag der Familienunternehmer in Berlin. Man habe in den vergangenen Jahrzehnten ein solches Regel-Dickicht geschaffen, dass es kaum noch administrierbar sei. Man wolle sich vor allem die Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren vornehmen. Die Regierung werde zudem darauf achten, dass nicht nur die Energiepreise sinken. „Auch die Systemkosten dürfen den Strom nicht unnötig verteuern“, sagte der Kanzler mit Blick auf die Kosten für Speicher und Netzentgelte. Er sehe vier entscheidende Elemente einer "modernen Angebotspolitik", sagte der Kanzler. Nötig sei zum einen eine bezahlbare, sichere und nachhaltige Energie, zum anderen Investitionen in Infrastruktur und neue Technologien. Weitere Elemente seien weniger Bürokratie und gut ausgebildete Fachkräfte. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Konjunktur

Euroraum: Holpriger Inflationsrückgang
Der Rückgang der Inflation im Euroraum könnte aus Sicht von Isabel Schnabel, Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB)auf der Zielgeraden - besonders durch starke Dienstleistungspreise und anhaltend hohes Lohnwachstum - eine steinige Angelegenheit werden. „Es scheint sich ein Konsens darüber abzuzeichnen, dass wir vor einer ziemlich holprigen letzten Meile stehen könnten“, erklärte Schnabel. Die Inflation im Euroraum war zuletzt stetig gesunken - von 2,8 im Januar und 2,6 Prozent im Februar auf inzwischen 2,4 Prozent im März. Die Inflation im Dienstleistungssektor sowie das Wachstum der Löhne sind zwei Faktoren, die die Währungshüter auf dem Weg zu einer ersten Zinssenkung aktuell besonders im Fokus haben. Laut Schnabel muss die EZB weiter beobachten, inwieweit Unternehmen höhere Kosten über ihre Gewinnmargen auffangen können. Denn in ihren Prognosen habe die EZB angenommen, dass Firmen dies in beträchtlichem Umfang schaffen, sagte sie. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Energie/Klimapolitik

Erneuerbare Energien deckten 56 Prozent des Stromverbrauchs
Erneuerbare Energien haben im ersten Quartal 2024 rund 56 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Dies geht aus Hochrechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. Insgesamt hätten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März rund 75,9 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und damit rund neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein Windenergieanlagen an Land hätten mit 39,4 Milliarden Kilowattstunden mehr als ein Viertel des Strombedarfs in Deutschland gedeckt. „Die zuletzt stetig steigenden Erneuerbaren-Anteile am Stromverbrauch zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. Der Ausbau Erneuerbarer Energien habe zuletzt deutlich zugelegt. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Habeck drängt auf verlässliche Marktbedingungen für erneuerbare Energien
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat „verlässliche Marktbedingungen“ für erneuerbare Energien angemahnt, um das globale Klimaschutzziel erreichen zu können. „Ich glaube, es liegt am Ende an den Marktbedingungen“, sagte Habeck beim Petersberger Klimadialog im Auswärtigen Amt in Berlin. „Wir werden mit öffentlichem Geld, und mag es noch so viel sein, nicht die Investitionen stemmen können in allen Ländern, die notwendig sind“, hob er hervor. Die Volumina, um die es gehe, seien nur zu stemmen, wenn privates Kapital die staatlichen Maßnahmen unterstütze. Entscheidend seien sichere Investitionsbedingungen, verlässliche Finanzbedingungen, die Verbesserung der Infrastruktur und das Überwinden überkommener Wirtschaftsstrukturen. „Erstens den finanzpolitischen Rahmen, die Kreditwürdigkeit schaffen, zweitens die Verlässlichkeit herstellen, also Planungssicherheit für Investitionen, drittens dafür zu sorgen, dass die Infrastruktur, so unterschiedlich sie sein mag, geschaffen wird, und viertens die Analyse, welche wirtschaftlichen Hemmnisse, Blockaden oder Oligopole Investitionen verhindern“, benannte Habeck die nötigen Schwerpunkte. Der Wirtschaftsminister betonte, laut der Internationalen Energieagentur gebe es anders als vor fünf Jahren noch immer eine Chance, das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung zu erreichen. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Finanzen

Nagel: Deutschland kann Klimainvestitionen finanziell verkraften
Deutschland kann die für die Erreichung von Klimaneutralität bis 2045 notwendigen Investitionen nach Aussage von Bundesbankpräsident Joachim Nagel finanziell verkraften. Nagel begründete seinen Optimismus damit, dass sich der von der KfW ermittelte Finanzbedarf von 5 Billionen Euro auf jährlich 190 Milliarden Euro verteile, von denen nur 70 Milliarden Mehrinvestitionen seien, also nicht ohnehin getätigt werden müssten. „Das entspricht bereits weniger als 2 Prozent der Wirtschaftsleistung“, sagte Nagel. Er verwies außerdem darauf, dass Deutschland seit 2002 durchgehend einen Leistungsbilanzüberschuss aufweise und ein beachtliches Netto-Auslandsvermögen aufgebaut habe. Er sagte: „2023 belief sich der Leistungsbilanzüberschuss auf über 243 Milliarden Euro. Das ist mehr als dreimal so viel wie die notwendigen jährlichen Mehrinvestitionen für die Klimawende.“ Die deutsche Kreditwirtschaft ist Nagel zufolge durchaus in der Lage, das notwendige Finanzierungsvolumen zu stemmen. Dass die Investitionen in Klimaneutralität tatsächlich getätigt werden, ist Nagel zufolge aber nicht sicher. „Damit die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft richtig in Gang kommt, ist auch die Politik gefordert. Zum Beispiel, indem sie die externen Kosten des CO2-Ausstoßes internalisiert und mehr Planungssicherheit im Hinblick auf die Energiewende schafft“, sagte er. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)